10. Dezember 1966 | Einweihung der Mittelpunktschule Grünberg 1966Die Stadt Grünberg konnte am Freitag (10. Dezember 1966) ein bemerkenswertes Ereignis und einen Markstein in ihrer Entwicklung registrieren. Mit der Einweihung der neuen Schule wurde eine der größten Mittelpunktschulen Hessens ihrer Bestimmung übergeben. Zahlreiche Vertreter des kommunalen und des öffentlichen Lebens, an ihrer Spitze Kultusminister Prof. Dr. Schütte, nahmen an der Einweihungsfeier teil. Unter den Gästen befanden sich ferner Regierungsdirektor Trüller vom Darmstädter Regierungspräsidium, Landrat Dr. Maraun, Landtagsabgeordneter Börger (Alsfeld), Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Anschütz sowie Vertreter verschiedener Schulen. Kultusminister Schütte bezeichnete vor der Festversammlung die Einweihung der Grünberger Mittelpunktschule als einen Höhepunkt in der hessischen Landschulreform und nannte sie eine der modernsten Schulen Hessens. Übereinstimmend unterstrichen alle Redner die Bedeutung des Augenblicks. Der Mittelpunktschule, die von Schülern aus 16 Gemeinden des Kreises Gießen und aus zwei des Kreises Alsfeld besucht wird, ist noch eine Sonderschule angegliedert. Bürgermeister Anschütz sagte der Landesregierung und dem Kreis Dank für die Unterstützung beim Bau der Schule. Ebenso müsse man den Grünberger Stadtverordneten und den Mitgliedern des Magistrates für die Bereitwilligkeit danken, mit der sie das Projekt unterstützt hätten. Anzuerkennen sei ferner, dass das Gelände kostenlos zur Verfügung gestellt worden sei. Auf die Bedeutung der Mittelpunktschule eingehend, erklärte der Bürgermeister, es sei erfreulich, dass sich die Verbandsgemeinden freiwillig zusammengefunden hätten, und dass es bei den Vorarbeiten niemals zu grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten gekommen sei. Bürgermeister Anschütz umriss anschließend in groben Zügen die kulturelle Entwicklung der Stadt und betonte, dass sich Grünberg bewußt als Standort für eine große Mittelpunktschule zahlreicher Gemeinden angeboten habe. Nicht nur die geographische Lage, sondern auch das traditionelle geistige Zentrum hätten Grünberg als Standort prädestiniert. Eine Abrundung erfahre diese Entwicklung nunmehr durch die Fertigstellung der Mittelpunktschule. Architekt Wolf übermittelte im Auftrag aller am Bau beteiligten Firmen die Glückwünsche. Sein besonderer Dank galt Bürgermeister und Schulverbandsvorsteher Anschütz und Schulleiter Amadori. Aus der Hand von Architekt Wolf erhielt dann Bürgermeister Anschütz den Hauptschlüssel zur Schule, der ihn an den Schulleiter weitergab. Ein Besichtigungsrundgang und ein gemeinsames Essen beendeten die Einweihungsfeier. Schüler aus insgesamt 18 Gemeinden werden in diesem neuen Gebäudekomplex unterrichtet. Dem Mittelpunktschul-Verband gehören 16 Gemeinden aus dem Kreis Gießen an: Grünberg, Ettingshausen, Göbelnrod, Klein-Eichen, Lardenbach, Lauter, Lumda, Queckborn, Reinhardshain, Saasen, Weitershain, Stangenrod, Stockhausen, Weickartshain, Beltershain und Münster. Hinzu kommen aus dem Kreis Alsfeld die Gemeinden Atzenhain und Lehnheim. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf rund 6,5 Millionen DM. Das Land hat etwa 74 Prozent und der Kreis zehn Prozent der Kosten übernommen. Den Rest muß der Schulverband tragen. Das Gelände, auf dem die neue Schule errichtet wurde, befindet sich in einem Waldgebiet etwa zwei Kilometer östlich der Stadt Grünberg. Während dort im Winter 1963/64 der Fichtenwald eingeschlagen wurde, fertigte das Architekturbüro Wolf die Pläne für die Mittelpunktschule an. Im September 1964 erfolgte der erste Spatenstich für die Schule. Die Arbeiten für den Bau gingen ohne Nennenswerte Beeinträchtigungen voran. Im Oktober 1965 wurde das Richtfest gefeiert. Das Schulgelände wird über eine an der südlichen Grundstücksgrenze entlangführende Waldstraße erschlossen. Die Eingangszone bildet ein Omnibus- und Wendeplatz, der mit einem Parkplatz für Personenwagen verbunden ist. Von dort sind sämtliche Gebäudegruppen der Schule über den zentralen Pausenhof zu erreichen. Den Hauptteil der neuen Schule bilden die Klassen- und Fachklassenräume, die in zwei- und dreigeschossiger Form um einen nach Westen offenen Hof gruppiert sind. Eng an diese Zone angefügt und in Eingangsnähe befindet sich in einem eingeschossigen Bau die Verwaltung mit Gemeinschaftsraum und Schüleraufenthaltsraum. Die Turn- und Gymnastikhalle mit Nebenräumen und Sportaußenanlagen schließen das Gelände nach Westen hin ab. Dazu kommt noch ein Hausmeister-Wohnhaus. (GAZ) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
06. November 1966 | Landtagswahl 1966Die Wahl zum 6. Hessichen Landtag fand am 6. November 1966 statt. Die SPD konnte ihre absolute Mehrheit behaupten, ihr bisheriger Koalitionspartner GPD/BHE scheiterte an der Sperrklausel. Ministerpräsident Zinn bildete in der Folge eine SPD-Alleinregierung. Bundesweite Beachtung fand der erstmalige Einzug der NPD in ein deutsches Länderparlament. Klein-Eichen und Lardenbach gehörten zu den 52 Gemeinden des Kreises Gießen, die zum Wahlkreis Alsfeld zählten. Die Ergebnisse aus Klein-Eichen:
Die Ergebnisse von Lardenbach:
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
03. Oktober 1966 | Volksbegehren gescheitertDas Voklsbegehren zur Einführung der Briefwahl in Hessen scheiterte am 3. Oktober 1966. Im Landkreis Gießen hatten sich nur 3,03 Prozent der Wahlberechtigten in entsprechende Listen eingetragen. In den 85 Kreisgemeinden kamen demnach nur 2175 Unterschriften zusammen. In Klein-Eichen setzten sich nur 4 Personen auf die Liste des Volksbegehrens. In Lardenbach waren dies 7 der Wahlberechtigten. Die Vorauswahl bei Wahlen beziehungsweise die vorzeitige Stimmabgabe bei Abstimmungen bezeichnet die Möglichkeit für Wahl- und Stimmberechtigte, bereits vor dem eigentlichen Stimm- und/oder Wahltag ihre Stimme brieflich oder im Wahllokal abgeben zu können. Zur Sicherstellung des Wahlgeheimnisses und der persönlichen Wahl betrachtete man eine persönliche Wahl im Wahllokal als unverzichtbar. Allerdings ist es nicht jedermann möglich, am Wahltag persönlich vor Ort im Wahllokal zu sein. Mit der zunehmenden Mobilität der Bürger, stand die Beschränkung auf die Stimmabgabe am Wahltag im Wahllokal zunehmend im Konflikt mit dem Prinzip des Allgemeinen Wahlrechtes. Daher wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Einführung der Briefwahl intensiv diskutiert und für Bundestagswahl 1957 eingeführt. Dieses Wahlverfahren, als Vorauswahl, war bei den Landtagswahlen in Hessen 1962 und 1966 im Einsatz. In Hessen lehnte die regierende SPD die Briefwahl ab. Mit dem Wahlgesetz vom 12. Juli 1962 wurde jedoch eine „Vorauswahl“ eingeführt. 7 Tage vor der Wahl konnten die Wahlberechtigten in einem eigenen Wahlbezirk „Vorauswahlbezirk“ mit Wahlschein wählen Vor der nächsten Wahl 1966 gab es ein Volksbegehren (siehe oben) zur Einführung der Briefwahl, welches jedoch scheiterte. Als Reaktion auf dieses Volksbegehren wurde das Landeswahlgesetz geändert und nun eine 21 Tage dauernde Vorauswahl ermöglicht. (wiki) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
24. Juli 1966 | Fest zur Vereinsgründung des SSVDie Gründung des neuen Spiel- und Sportvereins sowie die Einweihung des neuen Sportplatzes war für die Sportler Grund genug, ein Fest zu veranstalten (23.-24. Juli 1966), an dem sich die gesamte Bevölkerung Lardenbachs und Klein-Eichens beteiligte. Nach einem Umzug durch die Straßen der beiden Dörfer unter Vorantritt des Jugendblasorchesters Röthges versammelte sich jung und alt in dem großen Festzelt auf dem Schulhof, das man eigens zu diesem Zweck aufgeschlagen hatte. Auf dem Platz hinter der Bürgermeisterei waren Zuckerstände und Schießbude errichtet worden und für die Kinder stand ein Karussell zur Verfügung. Bürgermeister Reinhard Mölcher richtete im Namen des Spiel- und Sportvereins herzliche Willkommensgrüße an die Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung, unter ihnen die Bürgermeister aus Grünberg, Göbelnrod, Freienseen und den übrigen umliegenden Ortschaften. Er unterstrich noch einmal die Notwendigkeit der sportlichen Betätigung. Sport sei der Ausdruck einer inneren Haltung. Es gelte, durch sportliche Betätigung sich für die berufliche Arbeit stark zu machen. Ein guter Sportler sei auch ein guter Arbeiter. Im Sport komme aber auch die Kameradschaft zum Ausdruck. Gerade der neu errichtete Sportplatz trage dazu bei, das sportliche, kameradschaftliche und gesellschaftliche Leben in den beiden Gemeinden zu stärken und zu festigen. Mölcher wies darauf hin, dass der neu gegründete Verein bereits über eine Fußballmannschaft, eine Schießsportabteilung und eine Tischtennisabteilung verfügt. Es sei das gemeinsame Ziel der Mitglieder, sich voll für den Verein einzusetzen, wahre Kameradschaft zu pflegen und die Zwietracht vom Verein fernzuhalten. In einem bunten Programm erfreute der Gesangverein Lardenbach/Klein-Eichen die Besucher durch die beiden Chöre "Brüder, reicht die Hand zum Bunde" und "Mein Heimatland". Die Rhönradgruppe der TG Laubach wartete mit gekonnten Übungen auf, während die drei Humoristen "Lulu, Anton und Piccolo" aus Laubach eine "komische Nummer" brachten. Volkstänze zeigten die Mädchen der Tanzgruppe Laubach, während das Jugendblasorchester Röthges, dem auch Mitglieder aus Münster, Ober-Bessingen, Wetterfeld, Nonnenroth, Villingen, Merlau und Stockhausen angehören, das Programm durch flotte Musikvorträge bereicherte. Als humoristischer Ansager betätigte sich Walter Schmidt (Kolbenmühle). Nach Beendigung des offiziellen Teils blieb man bei Unterhaltung und Tanz unter den Klängen der Kapelle Stühler (Merlau) noch etliche Stunden froh und gemütlich beisammen. (gaz/t) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
23. Juli 1966 | Neuer Sportplatz 1966Die Sportbegeisterte Jugend Lardenbachs und Klein-Eichens konnte am Samstagnachmittag (23. Juli 1966) einen neuen Sportplatz in Besitz nehmen, der mit einem Kostenaufwand von 8000,- DM angelegt worden ist. Davon hat der Landkreis Gießen 3500,- DM übernommen. Um weitere 3000,- DM wurde der Gesamtbetrag durch Eigenleistungen der Mitglieder reduziert, den Rest brachte die Gemeinde auf. Erster Beigeordneter Hans Zimmer freute sich über das Werk, das nach mancherlei Schwierigkeiten gut gelungen sei. Er wies darauf hin, dass das Gelände im Laufe der Jahrzehnte schon wiederholt verändert worden ist. Während es vor dem ersten Weltkrieg als Ackerland diente, wurde hier später Eisenerz gegraben. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es dann wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt. Die Bergwerksgesellschaft verteilte das Gelände in kleinen Parzellen an die Bauern des Dorfes, von denen es die Gemeinde Lardenbach im Tauschweg erwarb. Zimmer übergab den Platz an den 1. Vorsitzenden des neugegründeten Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen, Bürgermeister Reinhard Mölcher. Mölcher bedankte sich bei der Gemeinde im Namen der Sportler für den schönen Rasenplatz. Sein Dank galt aber auch all denen, die mitgeholfen haben, die Anlage zu schaffen, auf der die Jugend in friedlichem Wettstreit ihre Kräfte messen könne. Der Sport sei geeignet, den Körper zu stählen und Gesundheit, Lebenskraft und Jugendfrische zu erlangen. Er appelierte an die noch Abseitsstehenden, in den Verein einzutreten. Dem vor wenigen Monaten neugegründeten Spiel- und Sportverein gehören bereits 136 Mitglieder an. Kreisbeigeordneter Albert Weigand, der die Glückwünsche des Landrates überbrachte, vertrat die Ansicht, dass bei der sportlichen Betätigung nur die Breitenarbeit ausschlaggebend sein müsse. Er bezeichnete die Gründung eines gemeinschaftlichen Sportvereins für zwei Gemeinden und die Schaffung einer gemeinschaftlichen Sportanlage als ein Musterbeispiel. Der Landkreis Gießen unterstütze derartige Vorhaben. Es komme darauf an, auch in den kleinsten Gemeinden einen Sportplatz anzulegen und damit die Voraussetzungen zur sportlichen Betätigung zu schaffen. Weigand überreichte dem Vereinsvorsitzenden Mölcher einen Fußball sowie ein Bandmaß als Geschenk des Landkreises. Vorsitzender Keller vom TSV Freienseen beglückwünschte den Spiel- und Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen zu der schmucken Sportanlage. Der neugegründete Sportverein SSV Lardenbach/Klein-Eichen trat an diesem Samtag bei der Sportplatzeinweihung erstmals an die Öffentlichkeit. Wenn dann auch der SSV im ersten Fußballfreundschaftsspiel gegen Freienseen klar unterlag, so tat das doch der Freude am Spiel keinen Abbruch. (gaz/t) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
12. Juni 1966 | FußballDer aktive Sportbetrieb des noch jungen SSV Lardenbach/Klein-Eichen begann mit einem Fußballspiel in Bobenhausen. Es war für alle Spieler und Zuschauer was besonderes gleich zum Auftakt des Fußballsports einen nicht erwarteten Sieg mit 4:3 Toren zu erziehlen. An diesem Sonntag herrschte dann auch eine Bombenstimmung als in der Gaststätte "Zur Linde" kräftig gefeiert wurde. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
31. März 1966 | Zusammenlegung kleiner Gemeinden 1966Die Diskussion um den Zusammenschluss von Gemeinden ist im Landkreis Gießen mehr als je zuvor in vollem Gange. Sie wurde durch das Hessische Finanzausgleichsgesetz für 1966 ausgelöst, dass der Hessische Landtag am 15. Dezember 1965 beschlossen hat und über das Landrat Dr. Georg Maraun bereits am gleichen Tag in der Kreistagssitzung im Bürgerhaus Lich gesprochen hat. Der Landrat nannte ganz konkrete Geldbeträge, die den Gemeinden auf die Dauer von 10 Jahren - vom hessischen Staat garantiert - zuteil würden, die sich zur Stärkung der Verwaltungskraft zusammenschlössen. Vorgesehen sind dafür zunächst acht Gemeindegruppen, und zwar: 1. Rödgen, Trohe, 2. Lardenbach, Klein-Eichen, 3. Lardenbach, Klein-Eichen, Weickartshain, Stockhausen, 4. Londorf, Kesselbach, 5. Steinbach, Albach, 6. Garbenteich, Hausen, 7. Lollar, Daubringen, Staufenberg, Mainzlar, Ruttershausen, 8. Großen-Linden, Leihgestern. Für Lardenbach und Klein-Eichen bestehen zwei Möglichkeiten, sich nämlich einmal alleine zusammenzuschließen, zum anderen sich mit zwei weiteren Gemeinden zu vereinen. Im letzteren Fall wäre die Finanzhilfe des Landes, genannt Schlüsselzuweisungen, wesentlich größer als im ersteren. Diese erhöhten Schlüsselzuweisungen werden als Art Anreiz und Starthilfe für Gemeinden gewährt, die mutig den Schritt zu einer neuen, größeren Gemeinde wagen. Für das Verfahren eines solchen Zusammenschlusses zweier oder mehrerer Gemeinden zu einer Großgemeinde haben das Land und der Landkreis versichert, dass es sich nur um einen freiwilligen Zusammenschluss handeln kann. Wichtig ist,dass die Verwaltung einer neuen Gemeinde auf die Dauer nicht teurer wird als die der vorherigen Einzelgemeinden zusammengenommen. In einer größeren Gemeinde kann rationeller geplant und gearbeitet werden. Um praktische Probleme der Kommunalpolitik im Hinblick auf Fragen der Finanzierung ging es bei einem Treffen im Februar mit den Bürgermeistern der fünf Seenbachtal-Gemeinden Freienseen, Lardenbach, Klein-Eichen, Stockhausen und Weickartshain. Im Landratsamt ging es dabei auch wieder um die Gemeindezusammenschlüsse. Bei der Kreistagssitzung im März 1966 stand die Verwaltungsreform ebenfalls im Mittelpunkt. Hier hob der Landrat hervor, dass ein Zusammenschluss die günstigste Lösung sei, die den Bürgern und Gemeinden den größten Nutzen bringe. Man könne sich auch zunächst mit einer gemeinsamen Verwaltungseinrichtung wie die der Gemeindekassen begnügen. Als Beispiel nannte Dr. Maraun wieder die fünf Gemeinden des Seenbachtals. Für die Aufwandsentschädigung ihrer fünf Kassenverwalter bringen diese Gemeinden jährlich rund 20200 DM auf. Würden sie gemeinsam einen hauptamtlichen und fachlich vorgebildeten Kassenverwalter beschäftigen, kostete er ihnen nur 13900 DM pro Jahr. Der Landrat erklärte dabei jedoch mit Nachdruck, dass sich die ehrenamtlichen Kassenverwalter in sehr vielen Fällen sehr große Mühe gäben. Durch eine gemeinsame Kassenverwaltung könnten zum Beispiel die Gemeinden Klein-Eichen und Stockhausen jährlich je rund 1300 DM sparen. Hinzu komme die Tatsache, dass sich das Land bereit erklärt habe, im Falle einer solchen gemeinsamen Kassenverwaltung deren Erstausstattung mit dem notwendigen modernen Zubehör zusätzlich zu finanzieren. Auf jeden Fall werde mit einem Zusammenschluss keine Schwächung, sondern eine Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung erzielt. Leider, sagte der Landrat, habe er neben den zahlreichen sachlichen Gesprächen auch unsachliche und bissige Polemiken sowie Diffamierungen zu diesem Thema gehört. Das Endziel sei jedoch eine Großregion Mittelhessen. (GAZ) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
19. März 1966 | Absatzveranstaltung in der HessenhalleDer sehr gute Besuch der Absatzveranstaltung der Niederungsviehzüchter in der Gießener Hessenhalle war mitbestimmend für den guten Verlauf der Veranstaltung. Es waren je 20 Bullen des schwarzbunten und des rotbunten Rindes angekört (Auswahl von für die Zucht bestimmter Rassen geeigneten Haustieren) worden. Von den rotbunten wurde auch einer in die I. Zuchtwertklasse gestellt. Je sieben Bullen kamen in die II- und in die IIb-Zuchtwertklasse. Die II. Zuchtwertklasse wurde angeführt von einem Bullen der Fürstlichen Gutsverwaltung Büdingen. Die übrigen Bullen dieser Klasse kamen aus dem Taunus. Nur der letzte war vom Oberseener Hof. Die drei ersten Bullen der Zuchtwertklasse IIb waren von Rainrod, Leihgestern und von Albert Müller aus Klein-Eichen. Von den rotbunten Rindern wurden über 20 aus einem Betrieb aufgetrieben. Bei den schwarzbunten gab es keine ausgesprochenen Spitzentiere. Versteigert wurden diesmal zuerst die rotbunten Tiere. Bereits für den Spitzenbullen bestand reges Interesse. Für den Zuschlag, des mit einem 1. Preis prämierten Tieres, wurden 4300 DM bezahlt. Die Durchschnittspreise für die Vatertiere der beiden II. Zuchtwertklassen betrug 3570 DM. Die auch Albert Müller für seinen Bullen erhielt. Für die III: Zuchtwertklasse wurde im Durchschnitt 2910 DM bezahlt. Es kamen nicht alle Gemeinden zu einem Zuchtbullen. Von den schwarzbunten war der höchste Preis 3800 DM. Der Gesamtdurchschnittspreis von 2825 DM wurde als ausreichend angesehen. Sehr rege war die Nachfrage nach weiblichen Tieren. Eine 7jährige Kuh mit einem Kuhkalb fand einen Käufer für 2150 DM. Ältere Kühe wurden mit 1900 bis 1660 DM, jüngere mit 2550 bis 1760 DM, jüngere Rinder mit 900 bis 700 DM bezahlt. (GAZ) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
09. März 1966 | Ortslandwirte 1966Bei einer Versammlung der Ortslandwirte, die sich am 9. März 1966 zum letztenmal in dieser Amtsperiode im Bürgerhaus in Lich trafen, wurden 19 Ortslandwirte von Kreislandwirt Albert Brückel, Landrat Dr. Georg Maraun und Prof. Valentin Horn geehrt, da sie seit 1946 ununterbrochen im Amt sind. Kreislandwirt Brückel gab einen kurzen Überblick über die letzten vier Jahre: 1962 habe es eine gute Getreide- und Kartoffelernte gegeben, dafür sei das Futter knapp gewesen. Im folgenden Jahr gab es mehr Futter, aber die Getreideernte sei nicht zufriedenstellend gewesen. 1964 traten große Schäden durch Dürre auf, während das vergangene Jahr durch große Nässe gekennzeichnet gewesen sei. Auf agrarpolitische Fragen eingehend meinte Brückel, dass die Senkung der Getreidepreise nicht positiv sei; allerdings sei ein Ausgleich versprochen worden. Der Einkommensabstand zwischen denen, die in der Industrie arbeiteten und den in der Landwirtschaft Tätigen werde wieder größer. Durch Selbsthilfe versuche man aber, die Lage der Landwirtschaft zu verbessern. Die Basis aller Bemühungen hierbei soll das Bemühen um eine gute Ausbildung des Nachwuchses sein. Direktor Wiesner erklärte, dass für Kredite sowie für Althofsanierung und Aussiedlung gerade neue Richtlinien ausgearbeitet würden, so dass sich solche Anträge jetzt etwas verzögerten. Der Kreis habe sich sehr um die Modernisierung der Landwirtschaft bemüht. Als Neuestes werden fahrbare Trocknungsanlagen für getreide eingeführt, denn das letzte Jahr habe gezeigt, wie wichtig eine Getreidetrocknung ist. Bei der Ehrung der verdienten Ortslandwirte betonten Albert Brückel, Landrat Dr. Maraun und Prof. Horn, wie sehr sich die Landwirte in den schwierigen Jahren nach dem zweiten Weltkrieg verdient gemacht hätten. Das Überleben hätte von ihnen abgehangen, sagte der Landrat, und sie hätten viel zur landwirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung beigetragen. Wie Prof. Horn als Vertreter des Oberbürgermeisters sagte, bemühten sie sich immer wieder, an der notwendigen strukturellen Veränderung der Landwirtschaft zu arbeiten. Tierschutzdirektor Dr. Hartmann betonte, dass die deutsche Landwirtschaft 1947 mehr für die Ernährung getan habe als in jedem Kriegsjahr und dass dafür auch den Ortslandwirten das Lob gebühre. Unter anderen wurden die Ortslandwirte Karl Biedenkopf (Klein-Eichen) und Rudolf Schmidt (Weickartshain) geehrt. Sie erhielten, wie auch alle anderen, ein Buch, den Kreiskalender und vom Landrat eine Ehrenurkunde. Oberlandwirtschaftsrat Nagel ging noch einmal auf die Schließung der Landwirtschaftsschule in Grünberg ein und meinte, dass wenigstens eine Beratungsstelle wieder eingerichtet werden müsse, die in dringenden Fällen helfen könne. Er forderte die Älteren der Ortslandwirte auf, ihr Amt Jüngeren zur Verfügung zu stellen, wenn sie die anfallende Arbeit nicht mehr bewältigen könnten. (GAZ) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
04. Februar 1966 | Spiel- und Sportverein Lardenbach Klein-EichenDer Wunsch nach einem eigenen Verein für die Jugend von Lardenbach und Klein-Eichen stand am Anfang: Für den 4. Februar 1966 beriefen der damalige Lardenbacher Bürgermeister Reinhold Mölcher Senior sowie die Sportfreunde Heinz Leßmann und Ernst Keller die Gründungsversammlung im Gasthaus "Zur Linde" ein. Hierzu erschienen dann auch 51 Personen, die zusammen mit weiteren 18 Einwohnern die personelle Grundlage für den neuen Verein darstellten und die Gründung des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen vollzogen. Bei der Gründungsfeier wurden mit Fußball, Tischtennis und Schießen als die drei Sparten für das sportliche Wirken des neuen Vereins festgelegt. Zum Vorsitzenden wählte man Reinhard Mölcher Senior, zum Stellvertreter Heinz Leßmann. Weiter Vorstands- und Abteilungsleiterposten übernahmen Ernst Keller, Gerhard Lerch, August Erdmann, Johann Zimmer, Bernd Kratz und Walter Löber. Festgelegt wurden auch Vereinsname und -farben. Diese erfolgten in Anlehnung an die bereits 1921/22 und 1929 gegründeten und zwischenzeitlich wieder aufgegelösten zwei Vorgängervereine, die den gleichen Namen trugen und als Vereinsfarbe Schwarz und Weiß trugen. Dank der Bemühungen des Vorstandes wurden die Voraussetzungen für die Teilnahme an den Meisterschaftsrunden 1966/67 in allen drei Abteilungen geschaffen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
![]() |