Geschichte von Klein-Eichen und der Region

Heute wird das Bild des Dorfes oberflächlich immer noch von der Landwirtschaft geprägt, obwohl die Mehrzahl der arbeitenden Bevölkerung wie üblich im Umland ihr Einkommen findet. Klein-Eichen hat ca. 260 Einwohnerinnen und Einwohner. Das dörfliche Leben ist eng mit der unmittelbaren Nachbargemeinde Lardenbach verknüpft.

Bevor unser kleines Dorf überhaupt erstmals in einer Urkunde erwähnt wird, ist die Weltgeschichte schon weit fortgeschritten. Selbst der Vogelsberg ist im Erdzeitalter eher eine junge Landschaft. Vor etwa 18 Millionen Jahren begann im Raum des heutigen Vogelsberges die Vulkantätigkeit und veränderte das Landschaftsbild grundlegend und nachhaltig.

Wenn frühe Menschen auch in Mittelhessen vielleicht schon um 600 000 v. Chr. nachzuweisen sind, so wissen wir nicht, ob und ggf. wann diese altsteinzeitlichen Menschen die Fluren unseres Gebietes auf ihren Jagd- oder Sammlerzügen betreten haben. Aus Mittelhessen sind allerdings mehrere Fundstellen bekannt, die die Anwesenheit von Menschen in dieser Altsteinzeit nachweisen.

In Mitteleuropa wurde die Landwirtschaft um 5500 v. Chr. eingeführt. Schon bald ließen sich auch in unserem Gebiet die ersten Bauern nieder. Genannt werden diese ersten Siedler "Bandkeramiker", weil sie ihre Gefäße mit bandförmigen Mustern verzierten. Aus dieser Jungsteinzeit sind auch Funde in der Klein-Eichener Gemarkung gemacht worden. Dabei sind fünf Steinbeile entdeckt worden, die auch in der Literatur zu diesem Thema aufgeführt sind.

Um 400 v. Chr. setzt sich das Volk der Kelten im süd- und mittelhessischen Raum fest. Die Kelten entstammten einer indogermanischen Völkergruppe und betätigten sich als Bauern, Händler und Handwerker, die schon Eisenwerkzeuge und Waffen sowie Goldschmuck und Goldmünzen kannten. Germanische Chatten, die Vorfahren der Hessen, drangen um 200 v. Chr. aus dem nördlichen Hessen nach Süden vor und bedrohten die Wohnsitze der Kelten. Diese Chatten besiegten die Kelten ca. 50 v. Chr.; ganze Gruppen von Kelten blieben aber im Land und gaben ihr handwerkliches Können an die Chatten weiter.

Um die Zeit Chr. Geburt kam es durch die römische Expansionspolitik zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Um ihren Machtbereich zu schützen und die landwirtschaftliche interessante Wetterau in den römischen Machtbereich zu integrieren, begannen die Römer mit dem Bau der Grenzbefestigung, dem Limes. In einer Entfernung von etwas über 20 Kilometer von unserem Gebiet verläuft dieser obergermanische Limes. Hier kam es immer wieder zu kämpferischen Auseinandersetzungen. Erst in der Zeit um das Jahr 260 gaben die Römer das Gebiet auf. Durch die nun anbrechende Völkerwanderungszeit wurden die Machtverhältnisse neu verteilt.

Zu Beginn des Mittelalters (5.-15. Jh.) ist unser Gebiet ein mehr oder weniger unbesiedeltes Waldgebiet am Rande des fränkischen Reiches. In diesem Frankenreich kommt dann aber eine neue Macht empor: die Karolinger. Diese dehnten die fränkische Herrschaft über Thüringen und Sachsen aus. Nord- und Osthessen lagen nun nicht mehr abseits und wurden zügig kolonisiert. Auch unser Raum. Als Karl der Große 800 n. Chr. zum Kaiser gekrönt wurde, gab es bereits Ansiedlungen in Gonterskirchen und Freienseen. Und bald darauf reichte der Siedlungshorizont schon bis zum Unteren Vogelsberg.

Irische Missionare kamen um das 7. Jh. in die Region, um das Christentum zu verbreiten. Der angelsächsische Mönch Bonifatius gründete in Hessen einige Klöster. Diese gelangten im 11. und 12. Jh. zu hoher Blüte. Dies war auch die hohe Zeit der Ritter und Burgen.

In der Zeit zwischen den Jahren 1011 und 1021 weihte ein Mainzer Erzbischof eine Kapelle "bei den Eichen". Dazu wurde der Grenzverlauf rund um "Eichen" festgelegt. Diese Umfasste das Gebiet zwischen dem Steinbach (zu Ober-Ohmen hin) und dem Larbach. Der Larbach, oder auch "Grenzgraben" genannt, ist bis heute Gemarkungsgrenze zwischen Klein-Eichen und Lardenbach. Und es darf als sicher angesehen werden, dass Klein-Eichen von Menschen gegründet wurde, die zum Großteil aus (Groß-) Eichen stammten.

Als die Landgrafschaft Thüringen 1248/49, nach dem Aussterben des letzten Ludowingers, in die selbständige Landgrafschaft Hessen überging, wurde auch unsere Gegend hessisch. Im 13. Jh. entstanden in den Dörfern die für diese Gegend typischen "hessisch-fränkischen" Fachwerkhäuser, die teils heute noch die Dörfer und Städte prägen.

Das zu dem Gericht Ober-Ohmen gehörende Klein-Eichen war mit den Dörfern Ober-Ohmen, Groß-Eichen, Ruppertenrod, Unter-Seibertenrod und Zeilbach sowie die Mühlen Nieder-Wettsaasen und Wadenhausen häufigen Herrschaftswechsel unterworfen. So gehörte das Gericht ab 1166 den Herren von Münzenberg. Und ab 1255 war es im Besitz der Edelherren von Falkenstein. Und die Herren von Eppstein erbten das Gericht im Jahre 1418.

Klein-Eichen wurde offiziell 1498 erstmals urkundlich erwähnt. Doch bestimmt schon früher hat Klein-Eichen als Häusergruppe bestanden. Diese waren auf dem heutigen Flurstück „Bornwäldchen“, nahe Groß-Eichen angesiedelt.

Im 15. Jahrhundert wurde Klein-Eichen zusammen mit dem Gericht Ober-Ohmen aus dem Besitz der Fauerbachs durch die Riedesel zu Eisenbach erworben. Aber erst im Jahre 1616 erteilte Landgraf Ludwig seine Landesherrliche Zustimmung, das nach langen Verhandlungen das gesamte Gericht Oberohmen nun unumstritten den Riedesel gehörte. Fast alle Dorfbewohner lebten von der Landwirtschaft. Vorwiegend angebaut wurde Getreide. Die "Fricht" wurde dann von umliegenden Mühlen gemahlen. Wer Vieh besaß, trieb es zur Fütterung in die Wälder. Feldfrüchte, aber auch Handwerksprodukte wurden auf Märkten feilgeboten.

Mit Einführung der Reformation wechselte die Kirchengemeinde Groß- und Klein-Eichen zum evangelischen Bekenntnis, das von den Freiherren von Riedesel zu Eisenbach bereits 1527 angenommen wurde. Bei der Neubesetzung der Pfarrstelle im Jahr 1531 übergingen die Freiherren von Riedesel das Patronatsrecht und schickten den lutherischen „Herrn Peter“, wodurch es zum Streit mit Philipp von Solms-Lich und den Licher Stiftsherren kam, die einen altgläubigen Pfarrer entsandten. Von 1561 bis 1584 war Johannes Vipertus erster amtlich nachweisbarer evangelischer Pfarrer. Für das Jahr 1577 ist die Anzahl von 12 Haushalten im Dorf Klein-Eichen überliefert.

Im Dreißigjährigen Krieg wüteten die Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten bis tief ins Hessische. Zum Ende hin entbrannte der "Hessische Krieg", brachte weiteres Leid über die Region. Jene, die nicht kämpften, wurden allzu oft dennoch zum Opfer der Soldaten: Plünderung, Vergewaltigung und Mord kamen auch in die Dörfer des Vogelsberges. Armut, Hunger und Krankheit waren die mittelbaren Folgen der Verwüstungen.

Vermutlich in dieser Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) ist die Ansiedlung Klein-Eichens sehr in Mitleidenschaft gezogen und beinahe gänzlich zerstört worden. Ganze sechs Familien des damaligen Klein-Eichen packten ihre Habseligkeiten zusammen und erbauten ihre Gemeinde neu an ihrem jetzigen Standort.

Mehrere kleinere und größere Kriege brachten viel Leid und Zerstörung über das Land. Große Teile der Bevölkerung kamen durch Kämpfe, Brände und Plünderungen ums Leben. Die Pest und mangelhafte Hygiene und Ernährung kosteten weitere Menschenleben. Nur langsam ging der Wiederaufbau von Statten, während die Grenzen der Herrschaftsbereiche sich immer wieder veränderten.

Karte1734

Kartenausschnitt aus dem Jahre 1734

Im Jahr 1738 kauften die Klein-Eichener die alte Fachwerkkirche aus Unter-Seibertenrod. Der Ausbau erfolgte dann bis zum Jahr 1742 und ist bis heute ein Schmuckstück für das kleine Dorf.

Auch der Siebenjährige Krieg (1756-1763) brachte nur Unheil übers Land. Vor den Dörfern lagerten die Franzosen, und wieder musste das Landvolk die Soldaten ernähren.

Der Beginn des 19. Jahrhunderts war geprägt durch die Napoleonischen Kriege. Im Jahr 1806 wurden die kleineren Herrschaftsbereiche zugunsten größerer Fürstentümer aufgelöst. Auch Oberhessen hatte bis 1815 unter Waffengängen, Einquartierungen, der Gestellung von Soldaten und Zerstörungen zu leiden. Klein-Eichen war nun dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugehörig. Zu dieser Zeit zählte man im Dorf etwa 160 Einwohner.

Schon im Jahre 1838 gründeteten Lardenbach und Klein-Eichen einen eigenen Schulverband. Direkt am Grenzgraben, zwischen den beiden Dörfern, erbauten die Gemeinden im Jahre 1885 eine gemeinsame Schule. Und im September 1886 wurde diese Schule mit einem großen Festzug, der durch beide Dörfer führte, eingeweiht.

Bis 1874 gehörte Klein-Eichen zum ehemaligen Kreis Grünberg und dann, bis 1938, zu dem ebenfalls nicht mehr bestehenden Kreis Schotten. Seit dieser Zeit gehören Lardenbach und Klein-Eichen zum Kreis Gießen.

In der Sitzung vom 5. Juni 1905 hat der Klein-Eichener Gemeinderat beschlossen, die Zuchtrichtung im Dorf zu ändern: "Der Gemeinderat erlaubt sich daher Hohe Behörde ergebenst zu bitten die Abschaffung des alten Vogelsberger Bullen ... und die Anschaffung eines neuen Simmenthaler gefälligst zu genehmigen."
Vier Jahre später beantragte der Gemeinderat die Anschaffung eines zweiten Zuchtbullen der Simmenthaler Rasse. Der Bestand der Kühe im Dorf ist mittlerweile auf beachtliche 144 Stück im Frühjahr 1909 gestiegen.
Und immer noch gibt es auf Wunsch der Viehhalter den Vogelsberger Zuchtbullen.

Der Lardenbacher Johannes Keller erhält ab dem 1. April des Jahres 1909 für seine Nachtwächtertätigkeit von der Gemeinde Klein-Eichen eine Vergütung von 180 Mark im Jahr.
Seit diesem Jahr wird auch ein Wasenmeister beschäftigt. Der soll für das Ausheben eines kleinen Loches (Kleintiere) 2 Mark erhalten. Für größere Löcher sind 4 Mark zu bezahlen. Seither war der Besitzer für die Beseitigung verendeten Viehes zuständig.

Im Jahre 1911 wurde die Wasserversorgung ausgebaut. Dazu errichtete man auf dem Galgenberg einen Wasserhochbehälter. Dorthin fließt das Wasser über eine lange Leitung des Brunnen bei Wohnfeld. Bis heute erreicht so bestes Wasser das Dorf.

Klein-Eichen

Der erste Weltkrieg begann im Sommer 1914 und hielt bis in den November des Jahres 1918 an. Er ist das Resultat langjähriger Spannungen zwischen den europäischen Großmächten und endete mit der Niederlage der Mittelmächte des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarn. Der Krieg kostete rund 17 Millionen Menschen das Leben. Aus Klein-Eichen kamen vier Soldaten zu Tode.

Um den Bezug von Sämereien, Kunstdünger, Viehfutter sowie den Absatz der ländlichen Produkte gemeinschaftlich zu organisieren, gründete sich 1920 die Landwirtschaftliche Bezugs- und Kreditgenossenschaft in Lardenbach und Klein-Eichen. Die Mitglieder konnten auch Vorschüsse, wie Kredite zu jener Zeit genannt wurden, nehmen.

Nachdem der Provinzialtag im Februar 1921 beschlossen hatte, den noch unversorgten Teil der Provinz in das Elektrizitätsversorgungsgebiet einzubeziehen und die Bauarbeiten im Frühjahr 1921 beginnen zu lassen, ist zwischen der Provinz Oberhessen und der Gemeinde Klein-Eichen ein Vertrag abgeschlossen worden, die Gemeinde mit elektrischer Energie zu versorgen. Am 27. Januar 1922 nachmittags 2.50 Uhr wurde die Transf.-Station Lardenbach = Klein-Eichen für beide Ortsnetze mit Straßenbeleuchtung in Betrieb genommen.

Die Brücke über die Larbach, den Grenzgraben, die Klein-Eichen und Lardenbach verbindet, errichtete man im Jahre 1926. Bis dahin musste der meist landwirtschaftliche Verkehr eine Furt durch den Bach nutzen. Im Jahre 2014 ersetzte ein Neubau die alte Brücke.

Der 2. Weltkrieg ging vom nationalsozialistischen Deutschland aus. Und es war der 2. Krieg, welcher sich auf globaler Ebene abspielte. Nationen über den ganzen Globus verteilt bekämpften sich von 1939 bis 1945 aufgrund von Machtansprüchen. Der zweite Weltkrieg forderte etwa 60 Millionen Menschenleben. Die Zahl der Opfer auf dem Denkmal auf dem Ortsfriedhof war mit sechzehn deutlich größer als vor 27 Jahren.

Im Jahre 1951 kam der erste Traktor nach Klein-Eichen. Albert Müller kaufte für seinen landwirtschaftlichen Betrieb einen Allgaier-Schlepper.
Bis zu Beginn des Jahres 1954 wurde die Feldbereinigung durchgeführt. Diese Umlegung von Flurstücken und Wege in der Gemarkung veränderte das Erscheinungsbild der Gemeinde nachhaltig. Den Verein Freiwillige Feuerwehr Klein-Eichen gründeten die Bürger Klein-Eichens ebenfalls im Jahre 1954.

Klein-Eichen

Der Ausbau der Gemeindestraßen und der Ortskanalisation erfolgte bis zum Jahr 1964. In diese Zeit fiel auch der Bau einer Gefrieranlage, die, bis Ostern 2012 50 Jahre in Betrieb war. Am Galgenbergsweg wurden 1965 weitere Bauplätze freigegeben.
Am 4. Februar 1966 gründeten einundfünfzig Einwohner Lardenbachs und Klein-Eichens den gemeinsamen Spiel- und Sportverein SSV. Klein-Eichen baute einen Kinderspielplatz mit einer kleinen Rollschuhbahn.

Der bis 1945 bestehende rein bäuerliche Charakter verlor sich in den Nachkriegsjahren immer mehr. Die Wirtschaftswunderjahre sorgten dafür, dass so mancher Landwirt hauptsächlich in der Industrie arbeitete und seinen Hof nur nach Feierabend versorgte, oder diesen ganz aufgab.

Der Feldwegeausbau und die Erschließung eines Wochenendgebietes, sowie das Baugebiet „Am Kahlsberg“ waren die Schwerpunkte bis in die 1970er-Jahre. Übrigens hat die Gemarkung eine Fläche von 213 Hektar. Darin enthalten sind 9 Hektar Wald. In dieser Zeit leben etwa 180 Bürgerinnen und Bürger in Klein-Eichen.

Die Schule besuchten die Kinder von Klein-Eichen und Lardenbach gemeinsam in der Volksschule Lardenbach. Bis dann 1966/67 die Mittelpunktschule in Grünberg für viele umliegende Gemeinden den Schulbetrieb aufnahm. Das ehemalige Schulgebäude in Lardenbach wird heute als Kindergarten der Seentalgemeinden genutzt.

Klein-Eichen

Im Zuge der Gebietsreform wurde Klein-Eichen zum 15. Dezember 1970 Stadtteil von Grünberg. Um diese Reform den Dörfern nahe zu bringen, gab es einige Versprechungen für die Dörfer. So kam es in Klein-Eichen zum Bau der Friedhofshalle im Jahr 1972 und einige Feldwege wurden hergerichtet.

Seit Ende der 1970er Jahre sind die drei ev. Kirchengemeinden Lardenbach/Klein-Eichen, Stockhausen und Weickartshain pfarramtlich verbunden. Im Ortsteil Weickartshain-Seenbrücke befindet sich die Kirche der katholischen Gemeinde.

Wegen heftiger Proteste aus der Bevölkerung wurde die Gebietsreform teilweise wieder rückgängig gemacht. Mit Wirkung vom 1. August 1979 wurde die Stadt Lahn wieder aufgelöst und der Kreis Gießen neu gebildet. Gießen wurde eine Sonderstatusstadt innerhalb des Landkreises Gießen. Seither umfasst der Landkreis Gießen insgesamt 18 Städte und Gemeinden.

Die Kultur erlebte in den 1980er Jahren in Klein-Eichen mit dem Stammtisch der „Grenzgrabenspritzer“ und „K.A.R.L.“ eine Neuorientierung. Später war man auch in der „Rallye-Scheune“ aktiv. Das Vereinsleben mit Lardenbach zusammen funktionierte teils schon jahrzehntelang. So bietet der Sportverein neben dem Fußball auch Gymnastik für die Kinder bis zu den Senioren, Tischtennis und Wandern an. Im Obstbau- und Kelterverein kann man unter anderem seine eigenen Äpfel zu Most verarbeiten. Der älteste Verein von Lardenbach und Klein-Eichen ist der Männergesangverein „Eintracht“. Hier reicht das Liedgut von alten Chören bis zu modernen Stücken. Und für die kleinen Sängerinnen und Sänger gibt es die Mini- und Maxigruppen.

Das Dorfgemeinschaftshaus für Lardenbach und Klein-Eichen wurde 1992 eingeweiht. Hier finden viele Veranstaltungen der Vereine statt. Aber ebenso werden die Räumlichkeiten für Familienfeiern genutzt.
Bis zum Jahr 1995 erfolgte der Umbau des Klein-Eichener Backhauses zu einem öffentlichen Versammlungsraum. Der Ortsbeirat hält darin seine Sitzungen. Bürgerversammlungen, Vereinsversammlungen und die Wahlen finden auch hier statt.

Der letzte Vollerwerbslandwirt Klein-Eichens entschloss sich 1995 den landwirtschaftlichen Betrieb auf einen kontrolliert ökologischen Anbau umzustellen. Mit 60 Hektar Ackerland und 50 Hektar Wiesen und rund 100 Stück Rindvieh sowie etwa 50 Milchkühen, konnte man der zunehmenden Nachfrage nach naturbelassenen Lebensmitteln entgegenkommen.

Die Grundversorgung wird durch eine Metzgerei in Lardenbach und fahrende Händler gedeckt. Ganz frisch vom Bauernhof gibt es Wurst, Fleisch, Eier und Milch. In einem privaten Schlachthaus ist die Möglichkeit zur Hausschlachtung gegeben. In der mobilen Zweigstelle der Sparkasse Grünberg können Bankgeschäfte vor Ort erledigt werden. Leider hat zum 30. Dezember 1995 die einzige Gastwirtschaft Klein-Eichens die Bewirtung eingestellt.

Wer ohne Auto mobil sein will, dem bietet es sich an mit dem Bus (Rufbussystem) nach Grünberg zu fahren. Weiter kann man von da mit dem Zug reisen.

Ein weiteres Neubaugebiet wird seit einigen Jahren auf dem „Eichwiesenfeld“ bebaut.
Das Jahrtausend endete mit der Aufnahme von Klein-Eichen und Lardenbach in das Dorferneuerungspro-gramm des Landes Hessen. Hier wurden bis Ende 2007 zahlreiche öffentliche und private Baumaßnahmen besonders gefördert.

Ein Reitbetrieb ermöglicht gerade jungen Mädchen ihrem Hobby mit Ponyreiten und der dazugehörenden Ausbildung nachzugehen. Ebenso wird das Dorf von einer mobilen Bäckerei angefahren. Auch das "Fischauto" hält mitten im Ort und hat seine Kundschaft. Ein Schlosserbetrieb, Dachdecker und Finanzdienstleister sind in Klein-Eichen ansässig.

Die Zusammenlegung der Einsatzgruppen der Freiwilligen Feuerwehren und dann auch die Bildung eines Vereins Freiwillige Feuerwehr Lardenbach/Klein-Eichen zu Beginn des Jahres 2012 ließen die beiden Dörfer noch enger zusammenrücken.

Nach 30 Jahren "Grenzgrabenfest" spielten die Amigos im September 2013 letztmals zu dieser Veranstaltung bei Loobs auf dem Hof. Und im November 2014 hat der Männergesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen letztmals die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Friedhof mit zwei Chören begleitet.

Der „Klein-Eichener Verein“ organisiert seitdem den „Vatertag“ im Steinbruch, das „Grenzgrabenfest“ und im Winter „Weet in Flammen“ am Dorfteich.

Durch die Anbindung der Dörfer des Seenbachtales mit Glasfaser, gibt es das "schnelle Internet" (VDSL) seit Januar 2015 hier vor Ort. So kommt die weite Welt auch in ein kleines Dorf im Vogelsberg.

Im Oktober 2021 schließt das Gasthaus „Zur Linde“ in Lardenbach. Damit endet auch für Klein-Eichen diese über hundertjährige Einrichtung des kulturellen Dorflebens. Viel wichtiger scheint es zu sein, dass Glasfaserleitungen bis zu jedem Haus verlegt werden. Das Internet bestimmt jegliches soziale Leben im Dorf.

 

 

 

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