01. Dezember 1920

Trockenheit

Der gänzliche Wassermangel in unserem Bachlauf, der die einzige Mühle des Dorfes Sellnrod schon seit Monaten still stehen ließ, wächst sich zu einem wirklichen Notstand aus. Da auf den Nachbarmühlen, zu denen die Frucht gebracht wird, das Wasser gleichfalls immer knapper wird, so geraten unsere Einwohner in die Lage, kein Mehl zum Brotbacken mehr erhalten zu können. Hoffentlich bringt der Dezember, der heute mit leichten Niederschlägen beginnt, Abhilfe.

(Grünberger Anzeiger)

 
02. November 1920

Gründung Genossenschaft

Das Hessische Amtsgericht Laubach veröffentlichte mit Datum vom 24. Oktober 1920 im Grünberger Anzeiger am 2. November 1920: "In unser Genossenschaftsregister wurde heute eingetragen: 1. das Statut vom 29. April 1920 der "Landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht" mit dem Sitze zu Lardenbach. Gegenstand des Unternehmens ist gemeinschaftlicher Einkauf von Verbrauchsstoffen und Gegenständen des landwirtschaftlichen Betriebes, sowie gemeinschaftlicher Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse.

2. der Vorstand besteht aus: 1. Karl Müller, Landwirt zu Klein-Eichen, 2. Christian Schmidt, Landwirt zu Lardenbach und 3. Karl Keil, Landwirt zu Lardenbach. Die Haftsumme für den erworbenen Geschäftsanteil beträgt 200 Mark.

Dem voraus gegangen war am 29. April 1920 die Gründung der "Landwirtschaftliche Bezugs- und Kreditgenossenschaft" durch damals 65 Personen.

Die landwirtschaftliche Produktion war immer schon durch bäuerliche Familienbetriebe geprägt. Um trotz der vergleichsweise kleinen Betriebsgrößen wettbewerbsfähig zu bleiben, haben sich die Landwirte in Deutschland frühzeitig in Genossenschaften zusammengeschlossen. Zu den Pionieren des ländlichen Genossenschaftswesens zählen Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Wilhelm Haas, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die ersten ländlichen Genossenschaften gründeten. Dabei ging es nicht nur darum, im Wettbewerb mit großen Farmbetrieben im Ausland zu bestehen. Die Bündelung beim Einkauf und Absatz der Landwirte über die Genossenschaften zielte vor allem auch darauf ab, der Düngemittelindustrie auf Augenhöhe begegnen zu können und neue Absatzmärkte für die erzeugten Produkte zu erschließen.

(Grünberger Anzeiger, bwgv)

Fotos

 
28. Oktober 1920

Die Postverhältnisse auf dem Lande

Aus landwirtschaftlichen Kreisen werden seit längerer Zeit Klagen darüber geführt, dass die postalischen Verhältnisse auf dem Lande in seiner Beziehung den heutigen Verkehrsbedürfnissen und den berechtigten Interessen der landwirtschaftlichen Betriebe Rechnung tragen. Eine zweite Postbestellung, die vor dem Kriege fast jeder Ort hatte, gibt es nicht mehr. Vor allem sieht man in der vielfach Sonntags nicht stattfindenden Postbestellung einen Übelstand, dem abgeholfen werden müßte.

Der Telephonverkehr läßt auch sehr zu wünschen übrig; abgesehen von den hohen Telephongebühren, die vielfach zur Kündigung des Telephonanschlusses notgedrungen führen, ist der Fernsprechverkehr bei vielen Postanstalten in den Mittagsstunden geschlossen. Während der Dienstzeit der Agenturen ist der Landwirt bei den landwirtschaftlichen Arbeiten auf dem Felde beschäftigt; in der arbeitsfreien Mittagsstunden ist für ihn der Fernsprechverkehr unmöglich gemacht.

Es liegt ein dringendes Bedürfnis vor, dass überall dort, wo Sonntags keine Postbestellung besteht, wenigstens wieder eine einmalige Zustellung erfolgt, dass der Fernsprechverkehr eine derartige Regelung findet, die es den Landwirten ermöglicht, auch in den Mittagsstunden zu telephonieren, denn der Landwirt kann nicht während der Hauptarbeitszeit stundenlang am Telephon sitzen und auf Anschluß warten, zumal bei der heutigen verkürzten Arbeitszeit der Betriebsleiter an der Arbeitstelle stets zugegen sein muß. Es wäre sehr zu hoffen, dass die hier angeführten Mißstände alsbald abgestellt würden.

(Grünberger Anzeiger)

 
07. Oktober 1920

Polizeidiener verpflichtet

August Kratz zu Lardenbach ist am 7. Oktober 1920 für die Gemeinde Lardenbach mit Stockhäuser-Hof und für die Gemeinde Klein-Eichen als Polizeidiener bestellt und verpflichtet worden.
Polizeidiener waren Angestellte der Gemeinde. Die Aufgaben waren vielfältig. Sie mussten Bodengänge für die Verwaltung erledigen oder Nachrichten für die Einwohner mit der Schelle bekannt geben. Dem Polizeidiener obliegt die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung. Dazu gehörte auch die Überwachung der Polizeistunde in den Gasthäusern. Auch die Kontrolle der Straßenreinigung durch die Anwohner gehörten zu seinen Aufgaben.

(Grünberger Anzeiger/wiki)

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02. Oktober 1920

Elektrizitätsversorgung

Der erweiterte Provinzialausschuß hat beschlossen, nunmehr an die Versorgung der Gemeinden im oberen Vogelsberg mit elektrischer Energie heranzutreten. Er glaubt auch Mittel und Wege gefunden zu haben, die es den Gemeinden ohne allzu große Aufwendungen ermöglichen, sich an das bestehende Provinznetz anzuschließen und damit der Vorteile teilhaft zu werden, die eine einheitliche Versorgung der ganzen Provinz mit Elektrizität gegenüber der Einzelversorgung hat, die der Gemeinde ein allzugroßes Risiko auferlegt.

Die Provinzialverwaltung will nunmehr die Bevölkerung von ihren Absichten unterrichten und die Ansichten der maßgebenden Gemeindeorgane zu ihren Vorschlägen hören. Zu diesem Zweck wird am Freitag den 8. Oktober vormittags 10 1/2 Uhr in Ulrichstein in der Gastwirtschaft zum Darmstädter Hof von Ferdinand Pfannstiel eine öffentliche Versammlung stattfinden.

(Grünberger Anzeiger)

 
19. September 1920

Kirmes

In der Grünberger Heimat Zeitung findet sich die Anzeige: Am Sonntag den 19. und Montag den 20. September 1920 findet bei Gastwirt Diehl in Lardenbach Kirchweihfest statt. Für gute Spesen und Getränke ist bestens gesorgt. Es ladet freundlich ein "Die Jugend".

(Grünberger Anzeiger)

 
11. September 1920

Elektrisches Licht

Auch Groß-Eichen erhält jetzt elektrisches Licht. Als Kraftquelle dient der Wasserfall der Wadenhäuser Mühle. Man hofft, dass auf Weihnachten in jedem Hause bereits eine elektrische Lampe brennen kann.

(Grünberger Anzeiger)

 
25. August 1920

Trockenheit III

Der Bachlauf des "Streitbach" ist bei Sellnrod schon monatelang völlig ausgetrocknet. Dadurch ist der Müller des Dorfes, der Mahl- und Schlagmühle besitzt, in eine schlimme Lage geraten. Seit Pfingsten des Jahres stehen seine Mühlräder still. Um nicht die alte Kundschaft zu verlieren, fährt er die Frucht zu anderen Mühlen und läßt sie dort mahlen.

Die Preise bei den Grummetgrasversteigerungen übertreffen sogar die Heugraspreise. Wiesen, die in den Friedensjahren 10 Mark gekostet, kommen auf 200 bis 240 Mark, größere Stücke auf 300 bis 400 Mark. Das Ungeheuerliche dieser Preise wird erst erklärlich, wenn man den schlechten Zustand des Grummetgrases in Rechnung zieht.

(Grünberger Anzeiger)

 
18. August 1920

Trockenheit II

Nachdem man allgemein eine Beendigung der Trockheit erwartet und das Getreide über Kopf und Hals einfuhr, zeigt sich nun, dass man sich in dieser Erwartung getäuscht hat. Eine Änderung der seit dem Frühjahr herrschenden Wetterlage ist nicht eingetreten, dagegen eine weitere Verschärfung der Trockenheit.

Hat seither die Sommerfrucht unter der Trockenheit zu leiden, so ist es jetzt der Wuchs des Grummetgrases. Nur die schweren Grundwiesen haben einigermaßen Grasbestand, die Bergwiesen, Tristen, trockenen Talwiesen können kaum zur Weide dienen. Von der Weide macht man wegen des Futtermangels im vorderen Vogelsberg ausgiebig Gebrauch.

(Grünberger Anzeiger)

 
08. August 1920

Missionsfest in Lardenbach

Ein Teilnehmer am Missionsfest des letzten Sonntags (8. August 1920) berichtet: "Ein schönes Missionsfest war es, das wir am vergangenen Sonntag zusammen mit den Nachbargemeinden Freienseen, Sellnrod, Groß- und Klein-Eichen bei prächtigem Wetter feierten. Unter den Klängen unseres jungen Posaunenchors zogen wir nach dem Festplatz im nahen Wald, der mit seinen hohen, alten Buchen die zahlreich herbeigeströmten Festgäste wie ein gewaltiger Dom aufnahm.

Mit dem Lied "Geh aus mein Herz und suche Freud" wurde die Feier eingeleitet. Darauf hielt Herr Dekan Röschen aus Freienseen die Begrüßungsansprache anknüpfend an Petri Fischzug. Nachdem sodann der Kirchengesangverein Groß-Eichen das Lied "Mit dem Herrn fang alles an" gesungen hatte, ergriff Herr Missionar Walther aus Beuern, der schon im Vormittagsgottesdienst hier gepredigt hatte, als Hauptredner das Wort.

In seiner bekannten volkstümlichen und eindrucksvollen Weise verstand er es unter Zugrundelegung von Jesu Gespräch mit der Samariterin seinen Zuhörern die Gebundenheit und Not der Heiden vor die Augen zu stellen. Besonders schilderte er die unwürdige Stellung der heidnischen Frau bei den Negern Afrikas und wies auf den "Durchbrecher aller Banden" hin, der allein Licht auch in dieses Dunkel bringen könne.

Darauf folgte das Lied des Lardenbacher gemischten Chors "Großer Gott wir loben Dich" und ein von den Freienseener Schüler schön vorgetragenes geistliches Lied "Seele, die von Schmerz umnachtet, traue fest auf deinen Gott". Danach betonte Herr Pfarrer Diehl aus Sellnrod in längerer, ernster Rede die Notwendigkeit der Mission an unserem eigenen schwer darniederliegenden Volke. Die Mahnung, in der er seine Ansprache ausklingen ließ "Gebt unserem Gott die Ehre" klang auch durch die sich anschließenden beiden Liedern des Lardenbacher Gesangvereins hindurch.

Zum Schlusse dankte Herr Pfarrer Weinberger allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen, und sprach die Hoffnung aus, dass es bei den Teilnehmern, jung und alt, reichen Segen hinterlassen möge. Zuletzt sang man noch gemeinsam "Schönster Herr Jesu", auch diesmal begleitet von unserem Posaunenchor, der sich überhaupt um die Verschönerung des Ganzen sehr verdient gemacht hat. Die Sammlung für die Mission an diesem Tage ergab den ansehnlichen Betrag von 414 Mark.

(Grünberger Anzeiger)

Fotos

 
28. Juli 1920

Außerordentliche Generalversammlung

Die Landwirtschaftliche Bezugs- und Kreditgenossenschaft eGmbH hielt eine außerordentliche Generalversammlung (Juli 1950) ab, mit der die Feier des 30jährigen Bestehens verbunden war. Der Vorstand erstattete zunächst einen Bericht über die bisherige Entwicklung der Genossenschaft, die sich auf die Gemeinden Lardenbach, Klein-Eichen, Freienseen und Ilsdorf erstreckte und über 200 Mitglieder zählt.

Verbandsdirektor Dr. Rohr überbrachte die Glückwünsche des Ländlichen Genossenschaftsverbandes Frankfurt a. M. und hielt einen Vortrag über die Bedeutung der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Dr. Rohr dankte den Gründern und Verwaltungsmitgliedern und überreichte dem langjährigen, verdienstvollen Rechner Christian Schmidt die Verbands-Ehrenurkunde.

Kreisstellenleiter Hartmann sprach über die Pflichten der Verwaltungsmitglieder sowie der Genossen. Außenvertreter Wacker übermittelte die Glückwünsche der Bäuerlichen Hauptgenossenschaft und referierte über das genossenschaftliche Warengeschäft.

(Giessener Freie Presse)

Fotos

 
01. Juli 1920

Trockenheit I

Die schon monatelang anhaltende Trockenheit hat den Seenbach ausgetrocknet, ihr Bett ist jetzt (1. Juli 1920) ohne Wasser. Das Eisensteinbergwerk (Stockhausen) kann die Eisensteine infolgedessen nicht hier waschen und führt sie der Wäsche bei Ilsdorf zu. Auch bei Sellnrod trocknet der Bachlauf (Streitbach) aus. Die kleinen Ölmühlen stehen still. Das ist umso unangenehmer, als jetzt die neue Wintersamenernte heimgefahren worden ist. Auch der Fischbestand verschwindet.

Kein Grünfutter wächst nach; der zweite Kleeschnitt verkümmert. An den Straßenrainen und -Rändern ist das Gras längst verbrannt. Hafer und Gerste sind meist nur halbarmlang; die Rispen und Aehren stecken noch im Halm. Die Kartoffeln sind in ihrer Entwicklung gehemmt. Der Ackerboden ist steinhart.

(Grünberger Anzeiger)

Fotos

 
24. Juni 1920

Meldungen

Vom unteren Vogelsberg: Der Flachsbau, der vor dem Kriege nur noch vereinzelt getrieben wurde, hat durch den Wandel der Zeit einen neuen Antrieb bekommen. Es gibt wohl nur wenig Landwirte, die keinen Flachs ziehen. Einmal ist der Lein ein sehr begehrtes und hoch im Preise stehendes Erzeugnis, dann aber auch wird für den Flachs als Gegenleistung ungebleichtes Tuch geliefert. Die bleue Flachsblüte, die alte Wunderblume segensreicher Hausindustrie, feiert wieder ihre Auferstehung.

Aus dem vorderen Vogelsberg: Eine auffallende Erscheinung in diesem Sommer ist der fast gänzliche Mangel an Schmetterlingen. Keiner der Farbengeschmückten Tagfalter ergötzt das Auge auf Wiesen und im Felde. Selbst die sonst allerhäufigsten - wie Fuchs, Pfauenauge, Schwalbenschwanz u. a. - sind verschwunden. Auch der Todfeind unserer Gemüsekulturen, der Kohlweißling, ist bis jetzt selten.

Aus dem Vogelsberg: Zu Beginn der Heuernte, die in diesem Jahr überall im Gebirge reichlich ausfällt, zahlte man 25 Mark für den Zentner. Zwischenhändler, Makler und andere Zeitgenossen haben nunmehr den Preis durch gegenseitiges Überbieten auf 50 Mark gesteigert.

Oberhessen: Die Schweinemärkte haben wieder angezogen. Zwar ist der Handel ruihg, da mit einem weiteren Ausbreiten der Maul- und Klauenseuche auch auf die oberhessischen Bezirke gerechnet wird. Die Preise für Ferkel bewegen sich zwischen 150 bis 500 Mark.

Aus dem Ohmtal: Die letzten Regenfälle sind nicht über allen Gemarkungen gleich stark niedergegangen. Gießen z. B. hat mehr Regen erhalten als das mittlere Ohmtal. Hier vermochten die Landwirte noch nicht die Hackpflanzen zu setzen. Den Kartoffeln und der Sommerfrucht ist allerdings auch der wenige Regen förderlich gewesen, reicht aber dessen ungeachtet nicht aus. Der harte Boden ist nur ganz leicht angefeuchtet worden. Wassermangel tritt in den Mühlgräben auf, weil der Wasserspiegel der Ohm nur noch zentimeterhoch an einzelnen Stellen ist.

(Grünberger Anzeiger)

 
06. Juni 1920

Reichstagswahl

Die Reichstagswahl vom 6. Juni 1920 war die zweite Wahl während der Weimarer Republik und die erste zu einem regulären Deutschen Reichstag. Dabei verlor die Weimarer Koalition ihre Mehrheit. Die SPD musste sehr schwere Verluste hinnehmen, die vor allem durch die im Vergleich zum Vorjahr stark verbesserte landesweite Organisation der konkurrierenden USPD zu erklären waren. Die linksliberale DDP verlor sogar mehr als die Hälfte ihres prozentualen Ergebnisses.

Die großen innen- und außenpolitischen Schwierigkeiten, denen sich die Regierung der Weimarer Koalition gegenübersah, hatten ihre Stellung im Volke nicht stärken können. Radikale Kräfte von rechts und links versäumten keine Gelegenheit, die Regierungsparteien für die Notstände der ersten Nachkriegszeit verantwortlich zu machen und die demokratische Staatsform zu diskreditieren.

Die Folge war ein großer Stimmenzuwachs der Parteien rechts und links von der Regierung. Die DNVP, noch mit dem Hessischen Bauernverband vereinigt, errang 11 595 Stimmen im Kreisgebiet und wurde dort stärkste Partei. Auch in Klein-Eichen erreichte die DNVP deutlich die meisten Stimmen. Ebenso in Lardenbach.

Der außerordentliche hohe Anteil dieser Partei deutet hier darauf hin, dass die DNVP in den landwirtschaftlich orientierten Orten zu einem Sammelbecken früher deutsch-völkischer Kräfte aus der Bauernschaft geworden war. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Hinweis auf die politisch indifferente Haltung des größeren Teils der Bevölkerung im Kreis, sondern zeigt auch ihre Anfälligkeit für radikalere Strömungen und intensive Propaganda.

Obwohl Klein-Eichen zu dieser Zeit noch zum Kreis Schotten gehört, wird der Ort bei dieser Wahlanalyse schon dem Kreis Gießen zugerechnet. Erwin Knauß veröffentlichte, in Zusammenarbeit mit dem Institut für wissenschaftliche Politik der Philipps-Universität Marburg, diese Publikation 1961.

(wiki/knauß)

 

Klein-Eichen
1920

Klein-Eichen
1919
Lardenbach
1920
Lardenbach
1919
Kommunistische Partei
-
-
-
-
Unabh. Sozialdem. Partei
5
-
1
1
Mehrheitssozialdem. Partei
-
17
69
51
Demokratische Partei
-
23
3
57
Zentrum
-
-
-
-
Deutsche Volkspartei
3
-
16
-
Deutschnatl. Volksp. und Hessischer Bauernbund
81
50
118
104

 
08. Mai 1920

Goldene Hochzeit

Am 8. Mai 1920 feierten der Gemeinderechner von Klein-Eichen, Wilhelm Hofmann und seine Ehefrau Anna Elisabetha das Fest der Goldenen Hochzeit. Am 8. Mai 1870 haben Wilhelm Hofmann und Anna Elisabetha Oppermann aus Sellnrod in Klein-Eichen geheiratet. Ihre älteste Tochter, Elisa, ist die Großmutter von Günther Zimmer. Und die dritte Tochter, Elisabetha, ist die Großmutter von Ilse Darga.

(Grünberger Anzeiger)

Fotos

 
17. April 1920

Beamtentum im Kreis Schotten

In Berfolgung des Beschlusses der Generalversammlung des hess. Kommunal-Beamten-Verbandes und auf Einladung der Ortsgruppe Schotten hatten sich am Samstag den 17. April 1920 im Hotel zur Post dahier Vertreter der Gemeindebeamten und Bediensteten des Kreises Schotten eingefunden, um über die Organisation im Kreise zu beraten. Es wurde beschlossen, den Kreis in 4 Ortsgruppen (Schotten, Gedern, Laubach und Ulrichstein) einzuteilen, denen die umliegenden kleineren Orte angegliedert werden.

Die Ortsgruppen zusammen bilden den Kreisverband. Es wurde bis zur vollständigen Durchführung der Organisation ein vorläufiger Kreisvorstand gewählt, dem angehören: Ratsschreiber Wiesner, Schotten, als 1. Vorsitzender, Stadtrechner Glock, Schotten, als 2. Vorsitzender, Polizeidiener Faatz, Schotten als Schriftführer, Stadtrechner Schmidt, Laubach, als Rechner, ferner 6 Beisitzer und zwar; für den Bezirk Gedern: Heinrich Koch, Gedern, Kaspar Ripper, Ober-Seemen, für den Bezirk Laubach: Polizeidiener Lind, Gonterskirchen, Polizeidiener Böcher, Ruppertsburg, für den Bezirk Ulrichstein: Gemeinderechner Repp, Ulrichstein, Polizeidiener Engel, Kölzenhain.

Der verband erstrebt die gemeinsame Förderung der beruflichen und wirtschaftlichen Interessen der Gemeindebeamten und Bediensteten, insbesondere Regelung der Besoldungs- und Anstellungsverhältnisse und wird dieselben mit allen zu Gebote stehenden Mitteln vertreten. Der Verband erstrebt Gleichstellung der Gemeindebeamten mit den Reichs- und Staatsbeamten nach dem gesetz, das am 1. April in Kraft getreten ist, wonach den vollbeschäftigten Beamten 5000 Mark Teuerungszulage und 500 Mark für jedes Kind zu gewähren ist.

(Grünberger Anzeiger)

 
28. Februar 1920

Anzeige

Im Grünberger Anzeiger wird eine Anzeige von Wilhelm Zimmer aus Klein-Eichen veröffentlicht. Er will einen sprungfähigen Simmentaler Bullen (Gelbscheck) verkaufen. Wilhelm Zimmer ist der Großvater von Johann und Günther Zimmer.

(Grünberger Anzeiger)

 
06. Februar 1920

Jagdverpachtung

Am Freitag, den 6. Februar nachmittags 1 1/2 Uhr soll die Jagd der Gemeinde Klein-Eichen auf weitere 6 Jahre unter den im Termin bekanntgegebenen Bedingungen in der Wirtschaft Krieger verpachtet werden.

Klein-Eichen, den 29. Januar 1920.

Hessische Bürgermeisterei - Hoffmann -

Die Pacht der Jagd ging an einen Herren Eduard Langlotz.

(Grünberger Anzeiger)

 
04. Februar 1920

Ergebnis der Volkszählung 1919

Das Kreisamt in Schotten veröffentlicht u. a. am 4. Februar 1920 folgendes Ergebnis der Volkszählung vom 8. Oktober 1919: Altenhain 303 Einwohner, Bobenhausen II 537 Einwohner, Freienseen 689 Einwohner, Gonterskirchen 541 Einwohner, Groß-Eichen 715 Einwohner, Klein-Eichen 183 Einwohner, Lardenbach 394 Einwohner, Laubach 1877 Einwohner, Ober-Seibertenrod 277 Einwohner, Ruppertsburg 687 Einwohner, Schotten 1883 Einwohner, Sellnrod 625 Einwohner, Solms-Ilsdorf 82 Einwohner, Ulrichstein 826 Einwohner, Unter-Seibertenrod 327 Einwohner, Wetterfeld 490 Einwohner. Der gesamte Kreis Schotten hat 27 359 Einwohner (1910: 27 744).

Grünberg hat damals rund 2 200 Einwohner. Und Gießen hat 1919 33 400 Einwohner. Frankfurt zählt 433 000.

(Grünberger Anzeiger)

 
18. Januar 1920

Tanzbelustigung

Am Sonntag fand bei Gastwirt Diehl in Lardenbach eine große Tanzbelustigung statt. Dazu eingeladen hatte die örtliche Jugend.

(Grünberger Anzeiger)

 

 

 

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