24. November 1968

Tischtennis-A-Klasse

In der Tischtennis-A-Klasse Alsfeld übernahm der SSV Lardenbach/Klein-Eichen die Führung, der in Nieder-Ohmen zu einem 9:6-Sieg kam. Den zweiten Platz nimmt jetzt der FC Mücke ein. Den dritten Rang hielt Ermenrod durch ein 9:1-Erfolg über Nieder-Ofleiden.

(GAZ)

 
15. November 1968

Gemeinderat Klein-Eichen

Nach den Kreis- und Gemeindewahlen im Oktober, hat sich der neu gewählte Klein-Eichener Gemeinderat am Freitag, dem 15. November 1968 zur Konstituierenden Sitzung auf der Bürgermeisterei in der Ilsdorfer Straße versammelt. Der seitherige Bürgermeister Funk eröffnete die ordnungsgemäß einberufene Sitzung und stellte die Beschlussfähigkeit fest. Zum Schriftführer wurde Karl Volp berufen.

Das älteste Mitglied der Gemeindevertretung, Ernst Lein, übernahm den Vorsitz und leitete die Nennung von Kandidaten. Der seitherige Bürgermeister Erich Funk wurde als einziger Kandidat zur Wiederwahl vorgeschlagen und mit fünf Stimmen gewählt. Erich Funk nahm die Wahl an.

Zum ersten Beigeordneten vorgeschlagen und gewählt wurde Helmut Zimmer. Zum zweiten Beigeordneten gewählt wurde Manfred Daniel. Die beiden gewählten Beigeordneten wurden von Bürgermeister Funk durch Handschlag verpflichtet.

Nach 22 Jahren scheidete der seitherige erste Beigeordnete Karl Biedenkopf aus seinem Amt aus. Bürgermeister Funk würdigte seine Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde seit 1946 und dankte ihm für sein Wirken.

Auch der ausgeschiedene Gemeindevertreter Heinrich Zimmer war seit 1946 Mitglied der Gemeindevertretung. Er war maßgeblich am Ausbau der Gemeinde beteiligt. Der Bürgermeister dankte ihm ebenfalls.

Neben dem Bürgermeister und den Beigeordneten waren als weitere Gemeindevertreter anwesend Werner Biedenkopf, Erwin Kühn, Ernst Lein, Heinz Leßmann und Karl Volp.

Fotos

 
20. Oktober 1968

Kreis- und Gemeindewahlen 1968

Ruhig und ohne Zwischenfälle verliefen am 20. Oktober 1968 im Landkreis Gießen die Wahlen für den neuen Kreistag und die Gemeindeparlamente. Das sonnige Herbstwetter begünstigte die Wahlen, so dass 84,7 Prozent der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten. Nach der Stimmenauszählung um 18 Uhr zeigte es sich, dass die SPD als stärkste Partei einen absoluten Stimmenzuwachs zu verbuchen, aber die Zahl ihrer Mandate mit 22 nur gehalten hat. Dennoch behält sie bei 40 statt bisher 38 Kreistagsabgeordneten die absolute Mehrheit. Die CDU erhält 7 Sitze, die FDP 6, GPD/BHE 3 und die NPD ist im Kreistag mit 2 Sitzen vertreten.

Von den 124 Wahlberechtigten in Klein-Eichen hatten 96 ihre Stimme abgegeben. Davon waren 94 Stimmzettel gültig. Dagegen gab es in Lardenbach keine ungültige Stimmen bei 194 Wählern. Im Nachbarort hätten 274 Wahlberechtigte zur Urne gehen können. In Klein-Eichen (34) und Lardenbach (98) bekam die SPD die meisten Stimmen. Es folgte die FDP. Und in Klein-Eichen erhielt die NPD (15) mehr Stimmen als die CDU (13).

Mit den Wahlen für den neu zu bildenden Kreistag Gießen war am Sonntag auch die Wahl der Vertreter für die Gemeindeparlamente verbunden. In Klein-Eichen und Lardenbach traten dazu Wählergemeinschaften an. Diese Geminschaftsliste erhielt in Klein-Eichen alle 84 gültigen Stimmen. Allerdings waren 12 Stimmen ungültig. Diese Wähler waren wohl nicht mit der Liste einverstanden. In Lardenbach erhielt die Gemeinschaftsliste 150 gültige Stimmen. Und 44 waren ungültig.

Als Gemeindevertreter gewählt wurden in Klein-Eichen folgende Herren: Werner Biedenkopf, Manfred Daniel, Erich Funk, Erwin Kühn, Heinz Leßmann, Ernst Lein, Karl Volp und Helmut Zimmer.

 

Ergebnis Kreistagswahl in Klein-Eichen:. Verteilung der gültigen Stimmen auf die Wahlvorschläge:

1968
1964
1960
Kreistag
Kreistag
Kreistag
Wahlberechtigt
124
Abgegebene Stimmen
96
Gültige Stimmen
94
Ungültige Stimmen
2
SPD
34
29
20
CDU
13
14
9
FDP
32
44
55
NPD
15
-
-
GDP/BHE
-
2
5
Überp. Landv.
-
-
1
DP
-
-
1
 
10. Juli 1968

FDP benennt Kreistagskandidaten

In einer ausgewöhnlichen Mitgliederversammlung wählte der Kreisverband Gießen der FDP seine Kandidaten für die Wahl zum Kreistag im Oktober. An der Spitze steht wieder der seitherige Vorsitzende der Kreistagsfraktion Rechtsanwalt Kurt Hentrich aus Laubach.

Die über 30 Bewerber umfassende Liste nennt auf dem Platz 14 Adolf Jochim, Bürgermeister aus Stockhausen und auf Platz 17 Erich Funk, Bürgermeister aus Klein-Eichen.

(AZ)

 
02. Juli 1968

Unser Dorf soll schöner werden, 1968

Der 10. Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" ist in ein entscheidendes Stadium getreten. Seit Dienstag (2. Juli 1968) ist die Besichtigungskommission des Schulbezirkes der Landwirtschaftsschule Gießen, die wiederum unter der bewährten Leitung von Oberlandwirtschaftsrat Dr. Harth (Grünberg) steht, unterwegs, um die schönste Gemeinde des Landkreises Gießen zu ermitteln.

Im Kreis beteiligen sich insgesamt 37 Gemeinden am Wettbewerb, der damit an zweiter Stelle hinter dem Kreis Eschwege mit 53 Gemeinden liegt. In der Gruppe A (Gemeinden, die sich erstmals der Jury vorstellen) beteiligen sich die Orte Steinheim, Wetterfeld und Klein-Eichen, in der Gruppe B (Gemeinden, die schon des öfteren an Wettbewerben teilnahmen) 32. Am Sonderwettbewerb nehmen die Goldplaketten-Gewinner Muschenheim und Münster teil.

Sehr befriedigt sei man über die Maßnahmen zur Dorfverschönerung im Landkreis betonte gestern (11. Juli 1968) abend Oberlandwirtschaftsrat Dr. Hans Harth von der Landwirtschaftsschule als Leiter der Bewertungskommission. Überall werde etwas getan. Man habe den Eindruck, dass die Gemeinden, die sich an dem Wettbewerb beteiligen, den Sinn erfaßt haben, auch die drei Gemeinden, die in diesem Jahre erstmalig daran teilnahmen.

Bisher hätten sich sich insgesamt 55 Prozent der Gemeinden des Landkreises Gießen an diesen Wettbewerben beteiligt, wovon allerdings einige in diesem Jahr ausgesetzt hätten. In der Gruppe A zeigten alle drei Gemeinden Wetterfeld, Klein-Eichen und Steinheim nahezu punktgleich durchschnittliche Leistungen. Sie präsentierten sich gut aufgeräumt, sauber und gepflegt mit Blumenschmuck.

In der Gruppe B placierten sich mit sehr guten Leistungen in der Spitzengruppe Weickartshain, Lumda und Geilshausen. Sie werden auf jeden Fall am Gebietsentscheid teilnehmen. Gute Leistungen, oder durchschnittliche Leistungen zeigten unter anderen die restlichen Dörfer wie Beltershain, Lauter, Ettingshausen oder auch Stockhausen.

Der bisherige Stand an Sauberkeit, Ordnung, Blumen- und Grünschmuck und dergleichen sei erhalten geblieben, erklärte Dr. Harth. Teilweise habe man die Verhältnisse noch etwas verbessert. In den Gemeinden mit sehr guten und guten Ergebnissen könne man einen erfreulichen Gemeinschaftsgeist feststellen. In den anderen fehle es zum Teil noch an einem Initiator und Organisator, der die Dinge lenkt und steuert.

(AZ/gd)

Fotos

 
14. Juni 1968

Amtsgericht

Der Oberamtsrichter in Laubach hat am 14. Juni 1968 bekannt gegeben:

Das Amtsgericht Laubach wird auf Grund des Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes vom 12. 2. 1968 mit Ablauf des 30. Juni 1968 aufgehoben. Ab 1. Juli 1968 sind für den bisherigen Bezirk des Amtsgerichtes Laubach zuständig: Das Amtsgericht Alsfeld für die Gemarkung Altenhain, das Amtsgericht Gießen für die Gemarkungen: Ettingshausen, Freienseen, Gonterskirchen, Klein-Eichen, Lardenbach, Laubach, Münster, Nonnenroth, Röthges, Ruppertsburg, Villingen, Wetterfeld.

Das Amtsgericht Laubach (bis 1879 Landgericht Laubach) war von 1822 bis 1968 ein hessisches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz in Laubach. Infolge der Neuordnung der Gerichtsbezirke in der Provinz Oberhessen mit Wirkung vom 15. Oktober 1853 wurde Klein-Eichen dem Sprengel des Landgerichts Laubachs zugewiesen

Das Amtsgericht ist in Deutschland neben dem Landgericht die Eingangsinstanz der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Die Gerichtsorganisation der Amtsgerichte unterliegt den Ländern. Sie errichten Amtsgerichte durch Landesgesetz und weisen diesen Gerichtsbezirke zu. Die Gerichtsbezirke orientieren sich dabei meist an Verwaltungsgrenzen. Das Amtsgericht Gießen ist eines von vier Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichts Gießen. Um die staatliche Rechtspflege dem Bürger möglichst nah und direkt anbieten zu können, gibt es in Deutschland sehr viele Amtsgerichte über die Fläche verteilt.

(gaz/wiki)

 
19. Mai 1968

Wanderpokal Tischtennis

Die Tabelle in der Runde um den Vogelsberg-Wanderpokal im Tischtennis wird vom SSV Lardenbach/Klein-Eichen angeführt. Am vergangenen Wochenende kam es zu folgenden Spielen: SSV - Helpershain 7:1, Bobenhausen - SSV 0:7. Die Partie Bobenhausen - Altenhain wurde verlegt. Die Tabelle zeigt zur Zeit auf dem ersten Platz den SSV Lardenbach/Klein-Eichen. Es folgen Ermenrod, Helpershain, Altenhain und Bobenhausen.

 
19. Mai 1968

Fußball-Pokalturnier beim SSV

Acht B-Klassemannschaften beteiligten sich am Sonntag an dem Fußball-Pokalturnier beim SSV in Lardenbach. Der TSV Groß-Eichen, der in dieser Spielzeit aus der A-Klasse absteigen musste und die nächste Sasion wieder in der B-Klasse zubringt, war zwar leicht favorisiert, doch in den Vorrundenspielen konnten sich die Groß-Eichener nicht wie erwartet in Szene setzen.

In der Gruppe I setzte sich überraschend der FC Weickartshain mit drei Siegen klar vor dem SV Wetterfeld durch. Turbulent ging es in der zweiten Gruppe zu. Der SV Atzenhain hatte seine ersten Spiele gewonnen, doch vor dem dritten und entscheidenten Spiel wurden ihm von der Turnierleitung zwei Punkte angezogen, da die Atzenhainer einen Jugendspieler eingesetzt hatten, der noch nicht für die 1. Mannschaft spielberechtigt war.

Von der Disqualifikation profitierte der SV Sellnrod, der dadurch den Gruppensieg in der zweiten Gruppe errang. Im Entscheidungsspiel standen sich nun die beiden Gruppensieger Sellnrod und Weickartshain gegenüber. Dabei setzte sich der SV Sellnrod nach torloser erster Halbzeit verdient mit 2:0 durch.

(gaz/do)

 
18. Mai 1968

SPD-Landtagsabgeordneter vor Ort

Zu einer Rundfahrt durch die Gemeinden Stockhausen, Weickartshain, Lardenbach, Klein-Eichen und Freienseen war am Samstag (18. Mai 1968) der Landtagsabgeordnete Reinhard Börger (SPD) in den Landkreis Gießen gekommen, um sich an Ort und Stelle über die Probleme der einzelnen Gemeinden durch Bürgermeister und Gemeindevertreter zu informieren. In einer abschließenden Besprechung wurden sachlich gemeinsame Aufgaben und Möglichkeiten der Gemeinden diskutiert.

Börger bezeichnete es als einer der Aufgaben eines Landtagsabgeordneten, guten Kontakt mit den Kommunalpolitikern zu pflegen, um aus diesem Kreis Anregungen und Hinweise zu erhalten. Mittelpunkt des Gespräches waren Aufgaben und Möglichkeiten der Selbstverwaltung sowie die sachgerechte Lösung von Problemen, die alle Gemeinden betreffen. Hierbei steht das Abwasserproblem an erster Stelle.

Wie verbesserungsbedürftig die jetzige Regelung ist, zeigt die Tatsache, dass in Stockhausen das Hochwasser viel früher eintritt als sonst üblich gewesen ist. Man solle sich bei der Abwasserregelung vor Augen halten, dass eine Regulierung in einem Dorf für das nächste erhöhte Anforderungen stellen könne. Börger regte an, das Wasser eventuell nicht abzuleiten, sondern durch ein Regenrückhaltebecken aufzuhalten. Eng verbunden mit dieser Frage ist der Bau einer Gruppenkläranlage, weil der erhöhte Wasserverbrauch eine Reinigung des Wassers erforderlich macht.

Bürgermeister Adolf Jochim (Stockhausen) wies darauf hin, dass die vier vertretenen Gemeinden, außer Freienseen, bereits einen Zweckverband gegründet hätten. Doch liege noch kein Finanzierungsplan vor, außerdem müsse man ein trockenes Jahr für den Ausbau der Gräben abwarten. Er meinte, Freienseen und Altenhain sollten sich dem Zweckverband anschließen, damit die Kosten für jede Gemeinde gesenkt werden könnten.

Zwar liege der Plan für die bisher zusammengeschlossenen Verbands-Gemeinden vor, aber der könne zugunsten einer großräumigeren Lösung sicherlich geändert werden. Er bat den Landtagsabgeordneten, seinerseits einmal das Wasserwirtschaftsamt als Fachbehörde deswegen anzusprechen.

Unklarheit bestand über den Standort des Beckens. Ein Gebiet an der Höresmühle würde die Hochwasserfrage zum größten Teil lösen, es sei jedoch immer noch fraglich, ob der Laubacher Graf, dessen Besitz auch betroffen sei, seine Einwilligung geben würde.

Der zweite Punkt, ebenfalls eine Anregung des Landtagsabgeordneten, war ein Gespräch über die Zweckverbandsgründung für ein Sportstättengelände auf der Seenbrücke. Daraus könne sich ein Mittelpunkt der Gemeinden entwickeln, von dem aus auch die Dörfer gemeinsam verwaltet werden könnten. In der Diskussion trafen die gegensätzlichen Meinungen aufeinander. Wenn auch das Schulproblem durch die Übernahme der Trägerschaft durch den Kreis gelöst werden kann, so steht doch die Finanzierungsfrage im Vordergrund.

Der Bürgermeister machte geltend, dass erst einmal überprüft werden müsste, ob eine zentrale Verwaltung billiger sei, als eine fünffache ehrenamtliche. Dazu müsse man erwägen, ob die Entfernung der Dörfer zu diesem Mittelpunkt nicht so groß sei, dass die Leute es vorziehen würden, doch lieber zu Hause zu bleiben. Die Vertreter von Freienseen meinten dazu, dass sie für einen Zusammenschluß im Moment finanziell überfordert seien. Auch ein gewisser Stolz auf die Eigenständigkeit der Gemeinden spielte bei der vorsichtig ausgesprochenen Ablehnung mit.

Reinhard Börger machte jedoch schwerwiegende Argumente geltend. Er meinte, dass man durch eine zentrale Verwaltung einen Finanzausgleich erreichen könnte. Wenn jede Gemeinde in engem Rahmen weiter plane und arbeite, könnten langfristig nicht die günstigen Bedingungen geschaffen werden, wie sie ein Zentrum bieten würde. Die Kosten für die Unterhaltung von Sportstätten und Gemeinschaftshäusern könnten die einzelnen Gemeinden kaum aufbringen. Es gehe, von einem übergeordneten Gesichtspunkt aus gesehen, um die langfristige Planung eines Zentrums, das entwicklungsfähig ist. Auch dieses Gespräch, meinte er abschließend, solle dazu dienen, sich mit derartigen Vorstellungen vertraut zu machen.

(gaz/te)

Fotos

 
06. April 1968

Unser Dorf soll schöner werden

Von Oberlandwirtschaftsrat Dr. Hans Harth (Grünberg) wurde am 6. April 1968 in der GAZ mitgeteilt, dass folgende Gemeinden des Kreises Gießen an dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" teilnehmen: In der Gruppe A für erstmalige Teilnehmer sind Klein-Eichen und Wetterfeld aufgestellt. 31 Gemeinden haben sich zum zweiten Male angemeldet und bilden somit die Gruppe B. Unter anderem sind dies Beltershain, Geilshausen, Lauter, Lumda, Stockhausen und Weickartshain. Münster und Muschenheim, die Goldmedaillen-Gewinner von 1965 und 1967, werden an einem Sonderwettbewerb teilnehmen. Beim Gewinn der Goldmedaille von Münster 1965 hat übrigens Ulrike Wyche (heute Klein-Eichen) damals dem Hessischen Ministerpräsidenten Zinn bei seinem Besuch einen Blumenstrauß überreichen "müssen".

(gaz)

 
27. März 1968

Gießener Pferdemarkt 1968

Die mit dem Gießener Frühjahrspferdemarkt verbundene Versteigerungen von Bullen und Rindern waren gut besucht. Gutes Zuchtmaterial stand ausreichend zur Verfügung. Den Versteigerungen wohnten auch der Vorsitzende des Verbandes der Rinderzüchter Willi Stroh (Brauerschwend), der Vorsitzende der Rotviehzüchter, der Verbandsgeschäftsführer und der Oberregierungsveterinärrat aus Gießen bei.

Die Fleckviehzüchter haben nicht alle angekündigten Tiere aufgetrieben. Infolge des für die Feldarbeit geeigneten Wetters waren vor allem die Züchter mit weiblichen Tieren ausgeblieben. Bei der Auktion war die Nachfrage nach Bullen nicht so lebhaft wie erwartet. Es wechselten nur 8 Bullen ihre Besitzer. Die Züchtervereinigung Oberhessen erwarb einen Bullen für 4000 DM. Die Preise für die anderen Vererber lagen zwischen 2050 und 3800 Mark.

Die Rotviehzüchter hatten 24 Bullen aufgetrieben, von denen 20 gekört wurden. Bei der Versteigerung erwarb die Gemeinde Burkhards ein Spitzentier für 3600 DM. Der Zweckverband Biedenkopf zahlte 3300 DM für einen Bullen. Der Zeckverband Starkenburg zahlte 3900 DM für ein Spitzenbullen. Sehr flott abgesetzt wurden die Rinder, für die Preise von 1350 bis 1900 DM erziehlt wurden.

Bei der Pferdeprämierung im Rahmen der 20. Kreisstutenschau, erhielten unter anderen in der Klasse V, achtjährige und ältere gedeckte Stuten, einen 1. Preis Werner Biedenkopf aus Klein-Eichen und Otto Bellof aus Groß-Eichen.

(GAZ/K)

Fotos

 
09. März 1968

Kreisbauernverband tagt in Lich

Eine Vertreterversammlung hielt der Kreisbauernverband am Samstagmorgen (9. März 1968) im Bürgerhaus in Lich ab. Im Mittelpunkt stand der Geschäftsbericht 1967, der von Geschäftsführer Berg vorgetragen und dem Vorsitzenden des Verbandes zur Diskussion gestellt wurde. Außerdem standen Ergänzungswahlen zum Vorstand auf dem Programm.

Dem Jahresbericht war zu entnehmen, dass die Kreisgeschäftsstelle trotz einer Verringerung des Verbandes um 30 Kleinbetriebe von immer mehr der 2715 Mitglieder in Anspruch genommen wird. Man führt diesen Umstand vor allem auf die immer kompliziertere Gesetzgebung zurück. Als ein besonderer Erfolg des Bauernverbandes wird verzeichnet, dass der steuerliche Freibetrag von 2400 DM beibehalten wurde, zumal Bestrebungen dahin gegangen seien, diesen Freibetrag und die Altenteillasten in der Landwirtschaft zu streichen. Dies hätte zur Folge, dass die Landwirte zu 80 Prozent einkommenssteuerpflichtig geworden wären.

Sorgen bereitete die Bestimmung, dass landwirtschaftliche Milchfahrer für den Güternahverkehr einen Sonderführerschein besitzen und ihre Fahrzeuge besonders besteuern müssen. Berg berichtete, dass dieser Frage wegen Verhandlingen geführt worden seien. Arbeitsgerichtsverfahren hätten jedoch alle auf dem Wege des Vergleichs geregelt werden können.

Als bemerkenswert stellte der Bericht fest, dass einige hundert Landwirte bis 55 Jahre von der Möglichkeit Gebrauch gemacht hätten, freiwillige Mitglieder der AOK zu werden. Nachdrücklich wird auch darauf hingewiesen, dass sich jeder Landwirt in genügendem Maße um seine zusätzliche Altersversorgung kümmern müsse und jede Gelegenheit dazu ausschöpfen solle. In diesem Zusammenhang wurde die Hoffnung ausgedrückt, dass die Altersrente für Landwirtsehepaare auf wenigstens 200 DM aufgebessert wird.

Im Anschluss wurden Ehrenmitgliedschaften des Kreisbauernverbandes zuerkannt. Und es wurde die Ehrennadel verteilt an jene Mitglieder die länger als zehn Jahre aktiv im Verband tätig waren und das 65. Lebensjahr überschritten haben. Darunter war auch Karl Biedenkopf aus Klein-Eichen.

(gaz/tk)

Fotos

 
09. März 1968

Drittkleinste Gemeinde im Landkreis

Am Fuße des Vogelsberg liegt jene Gemeinde, die mit ihren rund 180 Einwohnern und 50 Haushaltungen die drittkleinste des Landkreises Gießen ist: Klein-Eichen. Diesem Dorf an der östlichen Kreisgrenze, dem ein Besuch der GAZ galt, steht seit 1961 der 48jährige Erich Funk als ehrenamtlicher Bürgermeister vor, seit sieben Jahren, in denen Straßen und Kanalisation ausgebaut, die Wasserversorgung endgültig gesichert und das Schulproblem trotz der bemessenen Finanzen gelöst wurden. Heute präsentiert sich die Gemeinde, die erstmals 1584 (1498) - also vor dem 30jährigen Krieg - urkundlich erwähnt ist, dem Besucher in einem Bild, dessen Reize von der jahrhundertelangen bäuerlichen Tradition des Dorfes, verbunden mit neuzeitlicher Planung und Aufgeschlossenheit, sowie seiner Umgebung geprägt sind.

Was in den vergangenen Jahren in Klein-Eichen mit einer Gemarkungsgröße von insgesamt 220 Hektar (davon zehn Hektar Wald) geleistet wurde, soll die folgende Chronik ausweisen:

1962: In einer Länge von 1,5 Kilometern und mit einem Kostenaufwand von 140 000 DM erfolgt die gesamte Ortskanalisation. Außerdem wird eine Gemeinschafts-Gefrieranlage (23 000 Mark) mit 30 Kühlfächern gebaut und zum Jahresende in Betrieb genommen.

1963: Mit dem Ausbau der Ortsstraßen (Länge etwa ein Kilometer) wird begonnen. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 130 000 DM. Gemeinsam mit der Gemeinde Lardenbach bohrt man zur endgültigen Sicherung der Wasserversorgung - seit 1911 besteht bereits der Zweckverband Wasserwerk Lardenbach/Klein-Eichen - einen 90 Meter tiefen Brunnen und errichtet eine halbautomatische Pumpstation (Gesamtkosten etwa 130 000 DM).

1964: 6000 DM werden für die Erneuerung des Daches der kleinen evangelischen Dorfkirche aufgebracht und die Straßenbauarbeiten beendet.

1965: Nachdem bereits 1949 im Zuge der Flurbereinigung ein Teil des Baugebietes "Am Galgenbergsweg" ausgewiesen wurde, erfolgt nun die Freigabe weiterer Bauplätze (zusammen vierzehn Stück).

1966: Für den Bau eines modernen Kinderspielplatzes, dessen Besonderheit zweifellos eine kleine Rollschuhbahn ist, wird der Startschuß gegeben.

1967: Die Heizung in der 1951 erbauten Volksschule wird auf Öl umgestellt.

Das Schulproblem hat die Gemeinde mit ihrem Beitritt vor rund sechs Jahren zum Mittelpunktschul-Verband Grünberg gelöst. Während die Kinder der unteren Klassen zusammen mit denen aus der Nachbargemeinde Lardenbach auch weiterhin in der Volksschule unterrichtet werden, besuchen die Schüler der Oberklassen seit Ende 1966 die Mittelpunktschule in Grünberg.

Der Brandschutz ist nach Auskünften von Bürgermeister Funk ausreichend. Die Feuerwehr, 1955 mit einer neuen Motorspritze ausgerüstet, zählt zur Zeit 24 aktive Mitglieder und ist neben dem Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen einer der drei örtlichen Vereine, die auch weitgehend das kulturelle Leben tragen.

Eine starke Strukturwandlung ist schon seit Jahren zu verzeichnen. Während das Dorf nach der Währungsreform noch rein bäuerlich war, wandern heute immer mehr Bewohner in Handel und Industrie in den nahegelegenen Städten Grünberg und Laubach ab. Zwar gibt es immer noch nahezu 20 selbständige Betriebe, jedoch versehen viele Eigentümer die Landwirtschaft in diesen nur noch "nebenberuflich".

Nach den künftigen Aufgaben befragt, sagte Bürgermeister Funk zum Abschluß: "1969 sollen rund 1,5 Kilometer Feldwege mit einem Kostenaufwand von etwa 70 000 DM ausgebaut und mit einer Schwarzdecke versehen werden. Weiterhin wird in den nächsten Jahren der Bau einer Leichenhalle am Friedhof notwendig.

Vor allem werden wir uns aber um die Förderung des Fremdenverkehrs bemühen müssen. Der Anfang hierfür wurde bereits 1958 mit der Ausweisung eines Wochenendhausgebietes an der Steinkaute, wo inzwischen 14 Wochenendhäuser stehen, und mit dem Bau einer modernen Gaststätte mit Fremdenzimmern im Vorjahr gemacht.

Jetzt heißt es, das Angefangene fortzuführen. Unser Beitrag dazu soll in diesem Jahr zunächst einmal der Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" sein, an dem sich die Gemeinde Klein-Eichen erstmals beteiligt."

(gaz/ms)

Fotos

 
05. Februar 1968

Fahrbare Zweigstelle

Im Interesse eines besseren Kundendienstes, der sich von Jahr zu Jahr durch bargeldlose Lohnzahlungen und die Zustellungen der Kreisbeihilfen wie Mietbeihilfen, Kriegsschadenrenten und Sozialhilfen, wesentlich erweitert hat, nimmt die Bezirkssparkasse Grünberg von Montag nächster Woche (5. Februar 1968) an eine fahrbare Zweigstelle in Betrieb, deren Anschaffungspreis sich mit Innenausstattung auf 60 000 bis 65 000 DM beläuft.

Durch den Einsatz dieser fahrbaren Zweigstelle werden dem Kunden weite Wege zur Kasse erspart. Im Geschäftsbereich der Bezirkssparkasse, der von Ober-Bessingen im Süden bis Stockhausen und Klein-Eichen im Osten sowie von Lindenstruth und Climbach im Westen bis Rüdingshausen im Norden reicht, wohnen insgesamt 18 000 Einwohner, von denen rund 4300 auf Grünberg und 1700 auf Londorf kommen. In diesen Orten ist die Bezirkssparkasse stationär vertreten.

Durch den Einsatz einer Fahrbaren Zweigstelle werden die Kunden durch geschulte hauptamtliche Fachkräfte bedient, die darüber hinaus jeder Zeit in der Lage sind, durch Funktelefon bei der Hauptstelle Rückfrage zu halten. Dadurch kann auf Unterlagen der Hauptstelle zurückgegriffen werden.

Vor allen Dingen wird durch eine zweckmäßige und technisch perfekte Ausstattung großer Wert auf Sicherheit und auf Diskretion gelegt. Die Diskretion ist durch Einzelbedienung in einem besonderen Bedienungsraum gewährleistet. Die Gespräche können vom Warteraum, der sechs Personen aufnehmen kann, nicht gehört werden. Der Kunde betritt das Fahrzeug durch die hintere Eingangstür und gelangt in den Warteraum. Von dort gelangt man in den Bedienungsraum.

Die Fenster des Kassenraumes sind panzerverglast und streifenmattiert und ermöglichen keinen Einblick von außen. Eine Alarmanlage und Funkverbindung mit der Hauptstelle schützen vor Überfällen.

(pp/gaz)

Fotos

 

 

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